Der Gottesdienst fand in der Kirche Nürnberg-Mitte, Karlstraße statt.
Netterweise räumte die Gemeinde des Westbezirkes ihre Kirche, um sie den Geschwistern des Bezirkes Nürnberg-Ost zur Verfügung zu stellen. Es ist die größte Kirche im Raum Nürnberg. So konnten dort 453 Personen an dem Gottesdienst teilnehmen, 340 weitere Teilnehmer waren in den Gemeinden Amberg, Cham, Weiden und Nürnberg-Süd-West versammelt. Sie konnten den Gottesdienst per Übertragung erleben.
Zu Beginn des Gottesdienstes sang die Gemeinde aus dem Lied Nr. 128: Ein Ort ist mir gar lieb und wert…
Nach dem Eingangsgebet des Bezirksapostels, das Lob, Dank, Bitte und Fürbitte enthielt, las er aus dem Bibelwort des 2. Thessalonichers 3, den 3. Vers: „Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen“ als Grundlage für den Gottesdienst vor.
Der Chor, gebildet aus den Sängern der eingeladenen Gemeinden, trug anschließend das Lied „Schmückt das Fest mit Maien“, GB 79, vor.
Der Bezirksapostel wünschte gleich zu Anfang, dass der Gottesdienst Augenblicke der Ruhe und inneren Einkehr sowie Frieden bewirken möge. Er machte deutlich, wie wichtig das innehalten am Sonntag, oder in der Woche ist. Viele Termine, Ereignisse stürmen im Laufe eines Tages oder einer Woche auf die Menschen ein. Es sei oft kaum möglich nachzudenken und innezuhalten. Dann sei es besonders wichtig, die Gottesdienste dazu zu nutzen. Man sollte die Gottesdienste nicht als weitere Termine sehen, die den Kalender zusätzlich belasten, sondern als Ruhe- und Aufbauphasen im Ablauf der Woche. Bezirksapostel Ehrich zitierte einen Priester, den er in einem Gottesdienst in seinen Urlaubstagen nahe Hannover erlebt hatte. Dieser Priester dankte im Gebet Gott für sein Zeitgeschenk, dass er es ermöglichte den Gottesdienst zu besuchen. Diese Betrachtungsweise gefiel dem Bezirksapostel. Der Gottesdienst ist keine zusätzliche zeitliche Belastung, sondern ein Geschenk Gottes, bekräftigte er die Aussage. Nach dem Zitat des vorgelesenen Bibelwortes sprach der Bezirksapostel von der großartigen Sicherheit für die Seele. Gott ist zuverlässig und unwandelbar. Auf Gott können wir bauen, wir können den Verheißungen Gottes trauen, so die Zusage. Fassen können wir die Zusagen oft nicht, aber glauben und vertrauen können wir. Daraus resultieren dann Stärke und Bewahrung vor dem Bösen. Auch zur Zeit der Urkirche, gab es in der Gemeinde Thessaloniki verschiedene Ideen, Philosophien und Meinungen. Das Evangelium stand nicht mehr so ganz im Mittelpunkt. Die Gnostiker waren damals der Meinung, dass die Wiederkunft Christi schon geschehen sei. Das Evangelium verband die Gemeinde nicht mehr. Es gab sogar Zweifel an dem Leben Jesu, obwohl noch Apostel existierten, die Jesus persönlich erlebt hatten. Apostel Paulus wehrte sich jedoch immer gegen diese Strömungen und stärkte die Gemeinden. Er hatte Jesus noch nicht einmal mehr persönlich erleben dürfen, festes Vertrauen und starker Glaube standen jedoch in ihm. Lassen wir das Evangelium zum Maßstab unseres Lebens werden, bat Bezirksapostel Ehrich. Auch wir sind heute vielen Einflüssen und Philosophien ausgesetzt, Gott möchte uns bewahren. Aber dafür ist es notwendig, dass wir uns zu Gott hinwenden, so der Bezirksapostel. Die Gottesdienste bringen die Stärkung und Festigung des Glaubens, sie beinhalten die Sündenvergebung und das Heilige Abendmahl. Hier sind wir dem Herrn nahe. Wenn das Evangelium nicht der Maßstab unseres Lebens ist, dann kann leichter „Böses“ geschehen. Nicht nur Lügen und Rauben ist Böses, auch der Unglaube ist Böses, denn er führt weg vom Herrn, so seine Aussage. Der Glaube ist ein Geschenk Gottes! Wir sind jedoch nicht davor gefeit, dass der Glaube angefochten wird und schwach werden kann, so der Bezirksapostel.
Der Bezirksapostel zitierte aus der Bibel den Vater der für seinen Sohn um Hilfe betete. Dieser Vater sprach: „Herr hilf meinem Unglauben“. Trotz seiner Glaubensschwachheit in diesem Moment, erfuhr er die Hilfe Gottes. Auch wir sind in Situationen des Alltags, wo der Glaube schwach wird und schwer fällt. Wichtig ist in diesen Situationen, sich zum Herrn zu wenden. Zu allen Zeiten gab es schon die Lieblosigkeit der Menschen im Umgang miteinander. Man denke nur an die Ehebrecherin, die in der Bibel zitiert wird. Keine Spur von Barmherzigkeit bei den Menschen. Nach dem Gesetz Moses, sollte sie getötet werden. Nach der prüfenden Frage an Jesus sagte dieser: „Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“. So viel Ehrlichkeit legten die Versammelten dann doch an den Tag und ließen die Steine fallen. Der Bezirksapostel stellte die Frage: „Wie weit sind bei uns Anspruch und Wirklichkeit voneinander entfernt?“ Gott liebt jeden Menschen! Können wir auch sagen, dass wir jeden Menschen so annehmen, wie er ist?
Ein weiterer Punkt, den wir überdenken sollten, riet der Bezirksapostel, sei unser Engagement im Alltag. „Sind wir getrieben vom Karrieredenken?“ so die Frage. Jeder sollte im Alltag strebsam und pflichtbewusst sein und seine Aufgaben gut erfüllen. Aber wie setzen wir die Prioritäten? Haben wir noch Zeit für unseren Glauben und die Mitarbeit? Auch Jesus wurde versucht, Satan zeigte ihm alle Schätze dieser Welt, Jesus setzte aber den richtigen Schwerpunkt. Der Bezirksapostel bat: „Lassen wir in unserem Alltag die Hilfe Gottes zur Gestaltung unseres Lebens zu.“
Zu weiteren Wortverkündigungen wurden Bezirks-Älteste Mandel und Bischof Göhlmann gerufen.
Vor der Feier des Heiligen Abendmahles sang die Gemeinde das Bußlied, GB 385, Vers 1 + 3: Höret, ein schmaler Weg…Die Durchführung des Heiligen Abendmahles begleitet die Gemeinde mit dem Lied GB 381: Hilf, Herr mir überwinden…Für die feierlichen Augenblicke des Abendmahles zum Gedächtnis der Entschlafenen, bereitete sich die Gemeinde mit dem Lied GB 132: Wer da will, der komme… vor. Bezirksapostel Ehrich legte das Abendmahl in die Hände des Bezirksältesten Münster und des Bezirksevangelisten Braun. Das berührende Geschehen klang mit einem Beitrag des Orchesters aus.
Der Bezirksapostel beendete den Gottesdienst mit Gebet und Segen. Der Chor traf musikalisch noch die Aussage: „Sie blieben aber beständig…“
Text – M. M.
Bilder – B. G.